Dessous und Diamanten laufen nicht mehr gut

Selbst die Liebhaber von Luxuswaren müssen sparen: Ob Schmuck, Weine oder Dessous – Unternehmen wie Escada, Wolford und De Beers schwächeln.

Wien/Johannesburg. Die schwächere Nachfrage nach Luxuswäsche hat der Vorarlberger Wolford AG 2008/09 einen Verlust eingebracht. Der Umsatz sank um zehn Prozent auf 147,3 Millionen Euro, weil vor allem in den USA und in Deutschland die Kundinnen ausblieben.

Wolford stellt hochpreisige Strümpfe und Dessous her, die im Zuge der Wirtschaftskrise spürbar weniger nachgefragt werden. Am Freitag gab das Unternehmen einen Verlust von 1,2 Millionen Euro bekannt – weit mehr als die von Analysten erwarteten 0,2 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2007/08 hatte Wolford noch einen Gewinn von 7,2 Millionen Euro ausgewiesen.

Wolford betreibt weltweit etwa 200 Boutiquen und ist auch in großen Kaufhäusern mit eigenen Abteilungen vertreten. In den USA und in Deutschland, wo die Vorarlberger jeweils rund 15 Prozent ihres Geschäftes machen, sank der Absatz und rund vier und um rund 17 Prozent. Im Heimmarkt Österreich mit etwa 13 Prozent Umsatzanteil verkaufte Wolford zwei Prozent weniger.

Hoffnung für Modehaus Lacroix

In der Branche spüren auch andere die Kaufzurückhaltung: Der französische Luxusmarken-Konzern LVMH setzte im ersten Quartal 2009 um sieben Prozent weniger um, weil Kunden weniger teure Weine, Uhren und Schmuck kauften. Der Modehersteller Escada aus Aschheim bei München schrieb im Halbjahr einen hohen Verlust und bemüht sich derzeit, durch eine Umschuldung die Insolvenz abzuwenden.

Auch der Gewinn des weltgrößten Diamantenhändlers De Beers ist im ersten Halbjahr auf gerade noch drei Millionen Dollar eingebrochen. In den ersten sechs Monaten des Vorjahres habe der Reingewinn noch bei 316 Millionen Dollar gelegen, teilte der zu 45 Prozent vom Anglo-American-Konzern kontrollierte Edelstein-Produzent am Freitag im südafrikanischen Johannesburg mit. Wegen der schwachen Nachfrage in der Krise sei die Produktion um 73 Prozent auf 6,6 Millionen Karat gesunken. Die Belegschaft wurde um 23 Prozent reduziert, die Kosten der Gruppe sanken um gut die Hälfte. De Beers setzt mittelfristig auf eine Belebung der Nachfrage.

Für das vom Untergang bedrohte Pariser Haute-Couture-Haus Christian Lacroix gibt es hingegen neue Hoffnung: Knapp zwei Monate nach dem Insolvenzantrag des Luxusmodeunternehmens hat sich ein möglicher Investor gemeldet. Die Beteiligungsgesellschaft Bernard Krief Consultant will nach eigenen Angaben am kommenden Montag ein Übernahmeangebot beim zuständigen Pariser Handelsgericht einreichen. „Christian Lacroix ist der größte zeitgenössische Modeschöpfer Frankreichs. Man kann diese Marke nicht sterben lassen“, sagte BKC-Manager Louis Petiet der französischen Tageszeitung „Le Figaro“

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