Die Unterhose gehört zu den wichtigsten Kleidungsstücken – und steht doch bei vielen Männern auf der Prioritätenliste weit unten. Dabei kostet es weder viel Zeit noch Geld, das perfekte Stück zu finden.
Lange Zeit geisterten die Ergebnisse einer Umfrage durch die Presse, denen zufolge jede dritte Männerunterhose von Frauen gekauft werde. Mit der heutigen Realität hat dies wenig zu tun: Vier von fünf Männern kaufen ihre Unterhose selbst. Jeder zweite sogar gern, hat die jüngste Verbraucherumfrage der Branchenzeitschrift „TextilWirtschaft“ ergeben. Prominente wie Mark Wahlberg für Calvin Klein und David Beckham für H&M haben den Umsatzzahlen im Bereich Unterwäsche einen kontinuierlichen Auftrieb beschert.
Der moderne Mann hat im Schnitt 23 Unterhosen im Schrank. Tendenz steigend. Doch es gibt auch Männer, die seit 30 Jahren der gleichen Unterwäscheform – und teilweise auch Marke – die Treue schwören, wie Pressesprecher Thorsten Rolfes vom Marktführer C&A berichtet. Viele Männer setzen demnach auf Klassiker im Unterwäschemarkt und zeigen sich modernen Schnitten, Materialien und beigefügten Raffinessen gegenüber wenig aufgeschlossen. Dabei gibt es schon längst gute Erfindungen für den perfekten Sitz, das angenehme Fitting und den Allrounder im Alltag.
1. Sind moderne Kunstfasern besser als Baumwolle?
„Auf jeden Fall“, sagt Hildegard Schiffmann-Bürschgens von der Hochschule für Textil- und Bekleidungstechnik Niederrhein. „Baumwolle hat die unangenehme Eigenschaft, bis zu 60 Prozent ihres Gewichts an Feuchtigkeit aufzunehmen. Und Feuchtigkeit bindet Gerüche.“ Ein Mix aus modernen Materialien wie Polyester, Polyamid und Elasthan – womöglich noch kombiniert mit Baumwolle und Viskose – kann hier eine atmungsaktive und leichte Alternative sein. Dieser Mix nimmt Körperschweiß schnell auf und gibt ihn an die Außenseite ab. Wer übrigens den Namen Lycra auf dem Etikett findet: Dieser ist nichts anderes als der Markenname für Elasthan vom Chemiekonzern DuPont.
Doch die Fachlehrerin für Bekleidungskonstruktion für Unterhosen sagt auch: „Polyester ist aber nicht gleich Polyester. Hier kommt es darauf an, wie fein der Faden gesponnen ist und welche Texturierung er hat. Eine gute Unterhose aus Polyester hat eine Wabenstruktur auf der Oberfläche, die verhindert, dass man schwitzt, und Hohlfasern, die Feuchtigkeit ableiten. Denken Sie an das Mikrofaserhandtuch für den Urlaub, mit dem Sie sich am Strand abtrocknen. Im Nu ist es wieder trocken.“
Textilexperten raten also gerade beim Thema Polyester, auf Qualität zu achten. Das heißt: auch auf den Preis. Eine Billigunterhose aus 100 Prozent Polyester des Textildiscounters wird vermutlich kaum die hochwertige Wabenstruktur haben – wohl aber die Funktionsunterwäsche von namhafteren Marken, bis hin zu den Outdoormarken im Sportbereich für zum Beispiel Wanderer oder Läufer.
2. Welche Rolle spielt der Preis?
Für jeden zweiten männlichen Käufer ist der Preis ein besonders wichtiges Kaufkriterium, hat der Verbraucherfokus von „TextilWirtschaft“ ergeben. Die günstigsten Unterhosen sind bereits im Fünferpack bei Textildiscountern für neun Euro erhältlich. Also gerade mal 1,80 Euro pro Stück!
Kunden sollten sich hier einen Moment lang fragen, wer für einen solch günstigen Preis in der Lieferkette am Ende draufzahlt: die Näherin, der Transporteur oder die Verkäuferin auf der Fläche. Hinzu kommt oft die eigene Erfahrung: Billig kann am Ende auch schnell billig aussehen. Verwaschen, ausgeleiert, löchrig.
Eine Markenunterhose kostet auf der anderen Seite schon mal 45 Euro. In diesem Rahmen bewegt sich also das Preisspiel. Insgesamt hängt der Preis vom Material, der Verarbeitung und dem Markenimage ab. Die Eigenmarken bei C&A gibt es bereits für zwölf Euro im „Mehrfachpack“ – also gleich drei Unterhosen zusammen. Eine Kaufvariante, die 78 Prozent der Männer gerne nutzen. Kauf- und Warenhäuser sind übrigens nach wie vor die beliebtesten Orte für den Wäschekauf.
3. Welche Unterhosenform steht mir?
Bei den Kaufkriterien steht der bequeme Sitz auf Platz eins. Sechs von zehn Männern möchten aber auch sexy in ihrer Unterhose aussehen. Das gelingt durch einen guten Sitz, sprich: eine Unterhose, die Halt gibt. Die Hitliste der Männerhosen führt die Retro-Pants an: Sie liegt eng an, hat ein kurzes Bein und ist der Favorit für jeden zweiten Mann. Herren mit Figurproblemen sollten zu Webboxern greifen, „die nicht eng anliegen und den Körper umspielen“, sagt Jana Weinert, Einkäuferin vom Kaufhaus Galeries Lafayette in Berlin.
Männern mit Bauch sei zudem geraten, auf die Breite des Bündchens zu achten: Das aktuell bei Männern beliebte breite, farbig abgesetzte Bündchen betont den Bauch mehr als nötig. Finger weg besser auch von schreienden Mustern und knalligen Farben. Der Allrounder Schwarz – übrigens die meist gekaufte Farbe bei Männerunterhosen – ist hier für beleibtere Männer die bessere Wahl. Für dünne Männer eignet sich wiederum die im Trend liegende „Low Rise Trunk“, eine tiefer sitzende, enge Boxershort, sagt Jana Weinert. Und unter eng anliegenden Anzughosen oder Ultra-Skinny-Jeans bewähren sich Unterhosen aus dünner Microfaser oder Modal mit kaum sichtbarer Nahtführung.
Übrigens: Auch Frauen mögen am Mann am liebsten die Retro-Shorts. Auf Platz Zwei der Kaufliste folgt die Boxer-Shorts und dann auf Platz drei der Slip. Bei Farben und Mustern zeigen sich immer mehr Käufer experimentierfreudiger, bemerkt Thorsten Rolfes von C&A.
4. Wie wasche ich meine Unterwäsche?
Noch immer hört Hildegard Schiffmann-Bürschgens von der Hochschule Niederrhein, dass Leute ihre Unterwäsche prinzipiell nur auf 60 Grad waschen, um sämtliche Keime abzutöten. „Für moderne Kunstfasern wie Polyamid und Polyester reichen aber bereits 30 bis 40 Grad, da diese zum Beispiel resistent gegen Bakterien sind.“ Wenn Männer voraussichtlich stark an ihrem Arbeitstag schwitzen werden, eignet sich auch Funktionsunterwäsche aus dem Sport- und Outdoorbereich oder Unterwäsche mit Silberionen. Hiermit schwitzt man zwar nicht weniger, aber die Silberionen binden die Gerüche.
5. Welche Rolle spielt Biobaumwolle?
Das Thema Nachhaltigkeit hat auch den Unterwäschemarkt erreicht. Bei C&A greifen immer mehr Kunden zur Biobaumwolle. „Wir stellen hier einen starken Anstieg bei den Verkaufszahlen fest“, so der Pressesprecher. „Als zusätzliches Verkaufsargument findet Biobaumwolle eine hohe Akzeptanz.“ Beim Anbau kommen weder Pestizide noch Gentechnik zum Einsatz. Somit ist Biobaumwolle besser für die Arbeiter und die Umwelt – und auch Allergiker schwören auf die Bio-Unterhose, die direkt auf der Haut liegt. Mit den unförmigen „Liebestötern“ von damals hat die Biobaumwoll-Unterhose nichts mehr zu tun: Moderne Schnitte und Beimischungen mit Elasthan machen sie zur vielversprechenden Alternative für ihn.
Billig kann am Ende auch schnell billig aussehen. Verwaschen, ausgeleiert Aber leider ist das auch bei der teuren Markenwäsche der Fall !! einmal gewaschen und das war es dann. Es ist ja nicht einmal so, das bei dem Nachkaufen die selbe Qualität geliefert wird. Der Blick auf das Etikett und einfach Nachkaufen, auch das ist vorbei Immer erst einmal ein Exemplar kaufen, waschen, tragen und wenn das Ergebnis zufrieden stellt,. gleich 10 x nachkaufen Meine Erfahrungen mit den Kunststoffunterhosen sind negativ. Aber wer ein Microfaser Handtuch benutzt wird daran gewöhnt sein Mich stört es nicht das Baumwolle Feuchtigkeit aufnimmt und… Read more »
Bei Unterwäsche, egal ob für Herren oder Damen, geht nichts über Baumwolle (weiß) -> kochfest!
Und dass dieses Synthetikzeug alle möglichen Infektionen verursachen kann, ist bekannt. Im Übrigen glaube ich nicht, dass sich bei Baumwolle mehr Gerüche bilden. Es dürfte wohl eher umgekehrt sein, wenn die Feuchtigkeit auf der Haut verbleibt.
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{Ostdeutschland kann auch anders}🇩🇪