Männer die Strings tragen gelten “als selbstverliebt – und denken auch im Bett vor allem an sich.”, so die Behauptung einer Autorin in der Online-Ausgabe der großen deutschen Tageszeitung mit den vier Buchstaben.
Da ein Mann im String nicht im Strom schwimmt, soll er selbstverliebt sein?
Eine pauschale Unterstellung, wie sie im Bilderbuch steht.
Es mag richtig sein, dass Männer, die Strings tragen eher auf ihren Körper und ihr Erscheinungsbild achten oder sich darüber Gedanken machen – allerdings sind sie deshalb noch lange nicht selbstverliebt, egoistisch oder egozentrisch.
Seit mehreren Jahrzehnten sind es Frauen, die sich in der Gesellschaft und auch im Bereich Mode und Körperpflege ausprobieren und Spaß daran haben aktiv zu sein. Und dies ist auch vollkommen in Ordnung und gut so!
Weniger nachvollziehbar ist es allerdings, dass sie dieses Recht den Männern nicht bzw. nur eingeschränkt zugestehen wollen. Während Frau sich problemlos männlich oder weiblich stylen/kleiden kann stößt die Toleranz im umgekehrten Fall sehr schnell an ihre Grenzen. Ein Mann kann/muss/soll gewisse Vorgaben (unbedingt) erfüllen, darf aber auf keinen Fall davon abweichen.
Die Vermutung liegt nahe, dass Frau langsam Angst vor dem Kontrollverlust bekommt und fürchtet, dass Mann es ihr nachtun und ihr womöglich sogar den Titel des “schöneren” Geschlechts streitig machen könnte.
So weit wird es sicherlich nicht kommen, aber dennoch ist es für manche Frau höchste Zeit sich vom “schwarz/weiß”-denken zu verabschieden und zu akzeptieren, dass auch Männer sich weiter entwickeln. Männer mussten und müssen dies seit einigen Jahrzehnten lernen, nun sind die Frauen an der Reihe.
Selbstverliebte Jungs sind mir die allerliebsten. Ich mag die Typen nicht, die so gar nichts mit sich selbst anfangen können. Wenn man nichts aus sich selbst machen kann, kann man dem Gegenüber auch nichts geben. Und das Experimentieren mit Klamotten gehört für mich definitiv zum „Etwas aus sich machen“. Beziehung ist geben und nehmen.